
Beidseits der Landstrasse Balzers- Triesen stockt ein lockerer Baumbestand mit Föhrendominanz. Die 1932 erbaute Landstrasse trennt hier die Bestockung in zwei Teile. Um dieses Bild landschaftlich zu verstehen, ist ein Blick in die Landschaftsgeschichte nötig. Der Alpenrhein umkurvte einst den Fläscherberg, um am Schollberg bei Trübbach aufzuprallen. Er pendelte danach ins Liechtensteinische. Der wenig gezähmte Fluss hatte hier noch um 1800 mehrarmig eine Breite von 1’100 bis 1’200 Meter.
Seine einstigen Prallhänge sind im Siedlungsgebiet von Trübbach (SG) wie auch entlang der alten Landstrasse Balzers nach Triesen gut zu erkennen. Hier knabberte er am Schuttkegel der Lawenarüfe. Der pendelnde Fluss beanspruchte so weite Teile des Tales. Der Rhein und seine Verzweigungen waren zudem von einem filigranen Netzwerk weiterer Fliessgewässer, der Giessen, umgeben. Diese Bäche, mit wenig Gefälle ausgestattet, alimentierten sich meist in mehreren Quellarmen aus dem Grundwasser.
Entlang des Rheines stockte ein Auwaldgürtel, der aus Erlen und Weiden bestand. Man nennt dies die «weiche Au», die Gehölze mussten wegen der häufigen Überschwemmungen biegsam sein. Je weiter weg vom Flussbett, desto trockener wurde der Boden und die Überschwemmungsdauer nahm ab. Wasserabgewandt folgte die «harte Au» mit Eschen, Ahornen, Ulmen und anderen Laubhölzern. Auf Standorten, die nur mehr episodisch vom Rhein überschwemmt wurden, entwickelte sich auf Kiesböden eine Föhren-Trockenau als letzter Ausläufer der Au, so hier im «Neugrütt», in den «Fora» und im «Entamoos».
Die Naturmonographie 2014 brachte es nach dreijähriger Untersuchung zu Tage: Hier wurden 451 Gefässpflanzen und 37 Brutvogelarten festgestellt.